by Fynn König
Entropia zeigt in einer abstrakten Struktur die Schönheit des Chaos in einer wachsenden Unordnung. Scheinbar zufällige, ungeordnete Formen sprießen aus einem nicht definierbaren Ursprung, greifen einander und führen einen farbenfrohen Kampf. Was dem bloßen Auge manchmal verborgen bleibt, wird erst im eigenen Schatten sichtbar, wenn dieser auf das Bild fällt.
Das Bild ist KI-generiert und basiert auf dem ersten Prompt, mit welchem ich reproduzierbar schöne Darstellungen einer komplexen Unordnung erschaffen konnte. Mit dem Model Stable Diffusion XL 0.9 habe ich so eine Reihe von Bildern mit 4:3 Seitenverhältnis erzeugen können, von denen ich die schönsten hochskaliert und für den Druck vorbereitet habe. Um einen guten monochromen Druck zu erhalten, musste ich die Helligkeits-, Kontrast- und Gammawerte stark verändern, da die KI-generierten Bilder relativ dunkel waren. Zwar funktionieren dunkle Stellen in der Projektion besonders gut, allerdings wird ein Bild schnell zu lichtschwach, wenn wenig Licht aus dem Beamer auf schwarz bedruckte Flächen trifft. Von meinen favorisierten Bildern konnte ich in Kombination mit der Projektion ein gut geeignetes Bild auswählen, welches beide Medien gut verbindet. Unscharfe Elemente (insbesondere mit Bloom) und feine Strukturen vor dunklen Hintergründen haben sich als schlecht geeignet erwiesen.
Die Magie von Entropie wird erst durch deinen Schatten offenbahrt. Nimm die Arme in die Luft oder tritt nah an das Bild heran, um eine im Offensichtlichen verborgene Ebene zu entdecken. Auch wenn die Welt der Farben, im Video teilweise eingeblendet, dauerhaft projiziert wird, verspielt sich der Effekt im Gesamtbild und ermöglicht es dir, die verborgene Ebene gezielt zu erkunden. Im Sounddesign von Esther Wilka werden Klänge verschiedener Höhe und Anmutung zufällig ergänzt, sodass der Klangeindruck vor dem Bild immer ein Unikat ist.
Du hast die Ausstellung verpasst? Kein Problem, anhand des Videos kannst du einen Eindruck der digitalen Inhalte bekommen. Bitte sei dir aber bewusst, dass sowohl die haptische Komponente, also der Print, auf welchen projiziert wurde, hier fehlt, als auch das Sounddesign eigentlich für mehrere Bilder in einem Raum entwickelt wurde. In der Ausstellung haben sich die Klänge der einzelnen Bilder vermischt und den Weg durch den Ausstellungsraum zu einem sich ständig wandelnden Raumerlebnis gemacht.